Nachhaltiges Bauen

Digitales Sied­lungs­ma­nage­ment im Landkreis Cham

Das Problem

Jede Kommune musste einen eigenen Überblick über ihre Leerstände und Baulücken behalten. Es gab keine zu­sätz­li­chen In­for­ma­tio­nen auf einen Blick bezüglich der Lage und weiterer In­for­ma­tio­nen (z.B. In­nen­be­reichs- oder Au­ßen­be­reichs­sat­zung, Infos zum Be­bau­ungs­plan wie Nummer und Name, Verknüpfung zum PDFs des Be­bau­ungs­plans, etc.) Keine Verortung der Standorte auf einer digitalen Web-Karten

Wie wurde das Problem gelöst?

Über ein internes Be­hör­den­netzt aller 39 kreis­an­ge­hö­ri­gen Gemeinden konnte ein In­ter­kom­mu­na­les GIS etabliert werden. Das digitale Sied­lungs­ma­nage­ment ist nur ein Baustein von diesem. Mittels einer Web-Applikation können nun alle Kommunen den Standort ihres Leerstandes oder Baulücke in einer in­ter­ak­ti­ven Web-Karte ansehen. Als Ori­en­tie­rung werden Hin­ter­grund­da­ten wie Luftbilder in hoher Auflösung und die ALKIS-Daten (Lie­gen­schafts­ka­tas­ter) be­reit­ge­stellt. Als weitere Infos können über ein Pop-Up-Fenster die da­zu­ge­hö­ri­gen In­for­ma­tio­nen abgerufen werden. Bei den Baulücken sind dies z. B. Adresse, Flurstück und Gemarkung, zugehörige städ­te­bau­li­che Satzung oder Be­bau­ungs­plan, Verknüpfung zu PDF des da­zu­ge­hö­ri­gen Be­bau­ungs­plans. Bei den Leerständen können In­for­ma­tio­nen wie Adresse, Gebäudetyp, -alter, -nutzung, Bauzustand, etc. eingesehen werden. Zusätzlich kann ein Leerstands- und Bau­lü­cken­ex­po­sé als PDF abgerufen werden, welches die jeweiligen Infos zu­sam­men­fas­send darstellt

Umsetzungsprozess

Die Leerstands- und Bau­lü­cken­pro­ble­ma­tik war schon immer ein Thema, vor allem in den ländlichen Regionen. Anstoß ein digitales Sied­lungs­ma­nage­ment umzusetzen, gab die Änderung im Bau­ge­setz­buch §200 (3). Hiermit wurden ermöglicht ein “Bau­land­ka­tas­ter” zu erstellen. Durch die Änderung kam die Überlegung, das Thema mithilfe einer Mas­ter­ar­beit im LRA Cham umzusetzen. Aus dieser Arbeit wurde dann das Projekt “Digitales Sied­lungs­ma­nage­ment”, mit Hilfe einer Förderung des Bayerischen Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirtschaft, Lan­des­ent­wick­lung und Energie, ver­wirk­licht. Zusätzlich zu den Baulücken wurde auch das Thema Leerstände mit auf­ge­grif­fen. Seit 2018 betreibt der Landkreis Cham dadurch ein Digitales Sied­lungs­ma­nage­ment mit der Aufgabe immer aktuelle Daten bereit zu stellen und mit neuen Ansätzen und Prozessen im GIS Kontext den Kommunen weiter unter die Arme zu greifen