Modellprojekt »Perspektive Bleiberecht Dresden«

Das Problem
In Dresden leben und arbeiten viele gut integrierte geflüchteten Menschen, deren Aufenthaltsstatus aber noch unsicher ist. Die Ausländerbehörde der Landeshauptstadt ist mit Personalmangel, viele unterschiedliche Gruppen von Migrant*innen sowie einer komplexen Gesetzeslage konfrontiert. Der Sächsische Flüchtlingsrat e.V. unterstützt Geflüchtete in Sachsen seit über 30 Jahren. Geflüchtete Menschen sind angesichts ihrer langen unsicheren Aufenthaltslage oft verzweifelt. Um so wichtiger ist es, die bestehenden Strukturen zu stärken und mit institutionenübergreifenden Kooperationen Geflüchtete bestmöglich zu unterstützen.
Wie wurde das Problem gelöst?
Am 1. März 2024 hat das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“ seine Arbeit aufgenommen. Das Projekt richtet sich an Menschen, die schon lange mit einer Duldung leben und in absehbarer Zeit die Voraussetzungen für eine der geltenden Bleiberechtsregelungen erfüllen können. Ziel ist es, Langzeitgeduldete bei dem Weg in einen gesicherten Aufenthalt zu unterstützen und die Erteilungsquote von Aufenthaltserlaubnissen zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind eine verstärkte Kooperation und regelmäßige Austauschtreffen zwischen der Beratungsstelle und der Ausländerbehörde Dresden vereinbart. Durch ein eng abgestimmtes aufenthaltsrechtliches Beratungsangebot baut das Projekt eine verlässliche Brücke zwischen Geflüchteten und der Ausländerbehörde. Damit kann zugleich das Aufenthaltsstatus von in Dresden lebender Geflüchtete vermehrt stabilisiert, die Verwaltung entlastet, und Arbeits- und Fachkräfte für den örtlichen Arbeitsmarkt gesichert werden.
Umsetzungsprozess
Am Anfang der Projektarbeit stand die Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Es folgten gemeinsame Projektvorstellungen. In einem Auftakttreffen haben wir gemeinsam geplant und uns näher kennengelernt. In einem weiteren Arbeitstreffen wurden einzelne Fälle und bestimmte Fachfragen diskutiert. Schnell vermehrten sich die Beratungsanfragen an das Projekt und die hauptsächliche Projektarbeit mit einzelnen Geflüchteten, ihren Familien, Unterstützer*innen begann.
Die Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde, der Austausch zu bestimmten Fachthemen und die Besprechung einzelner Fallkonstellationen haben dazu geführt, dass die Kommunikation mit der Behörde insgesamt schneller und effektiver geworden ist. Die direkte Erreichbarkeit von einzelnen Sachgebietsleiter*innen und der Behördenleiter*in erleichtert den Beratungsalltag und die konstruktive Lösung von anfallenden Problemen.