Stuttgarter Klima-Innovationsfonds – Arbeitsweise

Das Problem
Förderprogramme sind oft ineffektiv, unflexibel und erfordern hohen Personalaufwand. In der Regel werden Inputs (z.B. Personalstellen, Investitionen, Ausstattungen) in geförderten Projekten unterstützt – Ziele werden versprochen, deren Erreichen aber nicht verbindlich vereinbart und meist auch nicht mehr kontrolliert. Wichtig ist dahingegen, dass die Abrechnung und Berichterstattung detailliert und korrekt ist, was hohen Aufwand in den Projekten für die Erstellung und in der Kommune für die Prüfung erfordert.
Die Verengung auf Formales lässt das Wesentliche außer Acht: die Inhalte und Ergebnisse der Projekte. Die beteiligten Akteure können sich nicht auf das konzentrieren, was sie am besten können:Fördernehmer auf die fachliche Projektumsetzung. Städtische Förderprogramme können die Projekte nicht inhaltlich begleiten und werden nicht auf deren Herausforderungen in der Umsetzung aufmerksam– um verwaltungsintern ggf. zu unterstützen. So sind die Prozesse ineffizient und nicht effektiv.
Wie wurde das Problem gelöst?
Der Stuttgarter Klima-Innovationsfonds (SKIF) hatte von Anfang an das Ziel, die beschriebene Herausforderung zu umgehen. Mit erfolgreichen Antragstellern werden daher Ziele vereinbart, die mit dem Projekt erreicht werden müssen. Eine Auszahlung der Zuschüsse erfolgt nach dem Erreichen von (Zwischen-) Zielen. Diese Zielerreichung wird im Detail überprüft. Die Abrechnung erfolgt mit geringem (Prüfungs-)Aufwand durch einen SOLL/IST-Vergleich der Kosten.
Für den SKIF hat das verschiedene Vorteile:
– Klarer Fokus auf Ergebnisse und Flexibilität auf dem Weg dorthin.
– Nähe zu den Projekten und deren Herausforderungen durch die regelmäßige Prüfung der Zwischenziele.
– Vereinfachte administrative Prozesse (schmale Berichtspflichten & Abrechnung) sparen Zeit im Projektmanagement und dadurch
– Mehr Zeit um die Projekte fachlich und in der Kooperation/ Lösung von Herausforderungen mit anderen Ämtern der Stadtverwaltung zu unterstützen.
Umsetzungsprozess
Die Idee der ergebnisbasierten Finanzierung entstammt aus der Entwicklungszusammenarbeit (output-based aid, OBA). Der Projektleiter des SKIF hat vorher als Berater zur Entwicklung von OBA-Projekten gearbeitet und das Konzept an die Prozesse und Anforderungen der Stadtverwaltung angepasst.
Da das Konzept der ergebnisbasierten Finanzierung in der Stadtverwaltung unbekannt war, stoß es außerhalb des Bereichs des Oberbürgermeisters, wo der Klima-Innovationsfonds angesiedelt ist, auf Skepsis. Externe Rechtsgutachten zur Zulässigkeit der Förderung und vertiefte Diskussionen konnten innerhalb der Verwaltung überzeugen.
In der Kommunalpolitik wurde der Vorstoß sehr dankbar aufgenommen, da die Förderung auf das Erreichen von Ergebnissen fokussiert ist und Geld nur im Erfolgsfall ausgezahlt wird. Diese Sicherheit mögen die gewählten Vertreter*innen aller Parteien.