Die Herausforderung
Klimakrise, Migration, Pandemie: Die drängenden Herausforderungen unserer Zeit erfordern innovative und inklusive politische Strategien. Demokratische Strukturen und Verwaltungen stellt die Entwicklung eben solcher Strategien vor eine ungemeine Belastungsprobe. Gerade auf kommunaler Ebene prasseln immer mehr Herausforderungen auf Entscheidungsträger*innen ein, während die zugrunde liegenden Probleme immer komplexer werden. Zudem steht das demokratische System selbst vor wachsenden Herausforderungen.
Bürger*innen verlieren zunehmend Vertrauen in die demokratischen Institutionen. Gesellschaftliche Polarisierung und antidemokratische Einstellungen wachsen und werden zunehmend zu einer Bedrohung für das demokratische System.
Dringend braucht es Ansätze, die die Entwicklung nachhaltiger und breit getragener Lösungen unterstützen und darüber wieder Vertrauen in demokratische Prozesse herstellen.
Zum Lösungsansatz
Ein Kommunaler Entwicklungsbeirat (KEB) ist ein Format der kommunalen Bürger:innenbeteiligung. Der durch die Berlin Governance Platform erarbeitete Ansatz basiert auf der Grundhaltung, dass eine nachhaltige Entwicklung am besten funktioniert, wenn alle relevanten Interessensgruppen zusammenarbeiten..
In vier ganztägigen Sitzungen beraten rund 30 Personen aus der kommunalen Politik, Verwaltung, lokalen Wirtschaft undZivilgesellschaft über ein die Kommune bewegendes Thema. Es werden Personen zur Teilnahme eingeladen, die fachliche Expertise mitbringen, mit dem Thema betraut oder davon betroffen sind, oder die Interessen einer relevanten oder marginalisierten gesellschaftlichen Gruppe einbringen können.
Eine kompetente Moderation schafft Raum für einen konstruktiven und lösungsorientierten Dialog, der die Aushandlung verschiedener Interessen ermöglicht
In gemeinsamer Arbeit entsteht ein Empfehlungspapier, das konkrete, sich am Gemeinwohl orientierte Visionen, Leitlinien und ggf. Maßnahmen umfasst. Dieses wird dem gewählten Gemeinde- oder Stadtrat zur Bewertung und Entscheidung über die Umsetzung vorgelegt.
Dabei entstehen neue Netzwerke zwischen Akteur:innengruppen der Stadt- bzw. Dorfgesellschaft, die sektorübergreifend Verantwortung für deren Umsetzung übernehmen. Lokale Beteiligungskompetenzen und die lokale Beteiligungskultur werden gestärkt.
Zusammenarbeit und Umsetzung
An einer Zusammenarbeit interessierte Kommunen können sich gern direkt beim Team der Berlin Governance Platform melden. Gern beraten wir zu Umsetzungsmöglichkeiten.
Eckdaten zur Kommune
- Cottbus / BB / 100.200 Einwohner*innen / Entwickeln einer Vision für die Neugestaltung der historischen Stadtpromenade
- Duisburg / NW / 498.500 Einwohner*innen / Entwickeln von Maßnahmen für eine Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil Hochfeld
- Weisswasser / SN / 19.900 Einwohner*innen / Erarbeiten eines kommunalen Nachhaltigkeitskonzepts
Lösungsansatz übernehmen
Gute Beteiligung braucht eine klare Zielsetzung: Welches Thema soll in Ihrer/Eurer Kommune bearbeitet werden, welche Fragestellung bewegt die kommunale Gesellschaft? Zuerst ist das Thema bzw. die vom Kommunalen Entwicklungsbeirat zu bearbeitende Fragestellung festzulegen. Im nächsten Schritt wird der Beirat durch einen Ratsbeschluss mit der Bearbeitung dieser beauftragt.
Mitmachen – Für dieses Projekt suchen wir:
- Partner:innen im Bereich Recherche & Kommunikation, die bei der Umsetzung helfen
- Finanzierungsmöglichkeiten
Bitte wende Dich an die Ansprechperson unten, wenn Du Interesse hast oder weiterhelfen kannst.
Ansprechperson
Dauer der Umsetzung
Der Kommunale Enwicklungsbeirat kommt über rund ein Jahr hinweg viermal zusammen. Inklusive einer vorgelagerten Planungs- und abschließenden Transferphase vergehen, je nach Prozessumfang, 18 bis 24 Monate.
Kosten der Umsetzung
Das Etablieren nachhaltiger Beteiligungsstrukturen ist aufwendig. Für einen über zwei Jahre hinweg durch ein Projektteam umfassend begleiteten und moderierten Prozess fallen, abhängig vom Umfang, Kosten von rund 170.000 Euro an. Bei einem Zusammenschluss mehrerer Kommunen sinken diese auf rund 100.000 Euro. Bisherige Prozesse waren überwiegend über Drittmittel finanziert; gern beraten wir zu verfügbaren Fördermitteln.
Zusätzlich sind wir auf eine stetige und gute Zusammenarbeit mit der kommunalen Verwaltung angewiesen. Hierfür müssen entsprechende Personalstunden geschaffen werden.
Mitwirkende Partner:innen
ProjectTogether, Circular Futures, Welcome Alliance, Ecosia