Nachnutzung

Ko-Pionier-Preis: Besser nach­nutzen.

In vielen Ver­wal­tun­gen Deutsch­lands läuft es dank über­zeu­gen­der Lösungen gut. Das zeigt: Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden.

Menschen und Ver­wal­tun­gen, die gute Lösungen von anderen kopieren und an ihre Bedingungen anpassen, sind mindestens genauso ent­schei­dend für funk­tio­nie­ren­de Abläufe wie die Erfinder:innen. Der Ko-Pionier-Preis zeichnet Menschen und Ver­wal­tun­gen aus, die besser nachnutzen, statt alles neu zu machen.

Die erste Runde

Mit Bewährt vor Ort gibt es bereits ein Siegel für Ver­wal­tungs­in­no­va­tio­nen. Die Ein­rei­chun­gen und Aus­zeich­nun­gen haben bewiesen: Deutsch­lands Ver­wal­tungs­pra­xis ist er­fin­de­risch und vielfältig. Der Ko-Pionier-Preis geht nun einen Schritt weiter und honoriert die Nach­nut­zun­gen innovativer Lösungen durch Ver­wal­tungs­ein­hei­ten. Denn auch gute Nach­nut­zun­gen ebnen einer Trans­for­ma­ti­on zu einem modernen Staat den Weg.

Vergeben wird der Ko-Pionier-Preis durch eine Jury aus Ver­wal­tungs­prak­ti­ker:innen an Menschen aus Ver­wal­tun­gen, die Lösungen anderer Ver­wal­tun­gen übernommen haben und aufzeigen, wie diese bei ihnen Anwendung finden. Wir stärken damit die Nachnutzung von Ideen und würdigen die große Kraft­an­stren­gung der Ko-Pionier:innen bei der Adaption bereits bestehender Ideen an die eigene Ver­wal­tungs­wirk­lich­keit.

Der Ko-Pionier-Preis wurde 2025 erstmalig im Rahmen der Ver­an­stal­tung Digitaler Staat vergeben.

Kategorien

1. Bü­ro­kra­tie­ent­las­tung in der Verwaltung

Diese Kategorie würdigt Ver­wal­tun­gen, die durch die Nachnutzung und Im­ple­men­tie­rung bewährter Prozesse aus anderen Ver­wal­tun­gen ihre eigenen Abläufe wesentlich verschlankt, verbessert oder komplett neu gestaltet haben. Ziel ist es, die Effizienz und Ef­fek­ti­vi­tät der Verwaltung zu steigern und bü­ro­kra­ti­sche Hürden abzubauen. Ver­wal­tun­gen, die durch die er­folg­rei­che Adaption und Anwendung innovativer Ansätze und prag­ma­ti­scher Lösungen überzeugen, stehen hier im Fokus.

2. Di­gi­ta­li­sie­rung der Verwaltung

In dieser Kategorie werden Ver­wal­tun­gen aus­ge­zeich­net, die durch die Nachnutzung und Im­ple­men­tie­rung digitaler Prozesse aus anderen Ver­wal­tun­gen ihre eigenen Abläufe erfolgreich digital abgebildet haben. Der Schwerpunkt liegt auf der Einführung und Nutzung bereits erprobter digitaler Tech­no­lo­gien bzw. Prozesse, um die Verwaltung moderner, zu­gäng­li­cher und be­nut­zer­freund­li­cher zu gestalten. Ver­wal­tun­gen, die durch die digitale Trans­for­ma­ti­on einen spürbaren Mehrwert für Bürger:innen und Mitarbeiter:innen schaffen, sind hier besonders gefragt.

3. Ge­sell­schaft­li­cher Zu­sam­men­halt

Diese Kategorie ehrt Ver­wal­tun­gen, die durch die Nachnutzung und Im­ple­men­tie­rung besonders innovativer Ansätze aus anderen Ver­wal­tun­gen den ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt stärken. Im Mittelpunkt stehen Ver­wal­tun­gen, die durch die Adaption kreativer und un­kon­ven­tio­nel­ler Lösungen das Miteinander fördern und soziale Brücken bauen. Initiativen, die das Ge­mein­schafts­ge­fühl und die Solidarität in der Ge­sell­schaft nachhaltig verbessern, werden hier aus­ge­zeich­net.

4. Govdigital-Sonderpreis

Der Govdigital-Sonderpreis wird an die Ver­wal­tun­gen (jeweils auf Landes- und Kom­mu­nal­ebe­ne) verliehen, die die meisten Nach­nut­zun­gen von OZG-Leistungen (On­line­zu­gangs­ge­setz) vorweisen können. Diese Kategorie hebt die Bedeutung der Wie­der­ver­wend­bar­keit und Ska­lier­bar­keit digitaler Ver­wal­tungs­leis­tun­gen hervor und würdigt diejenigen, die durch ihre Vor­rei­ter­rol­le und die er­folg­rei­che Adaption bestehender digitaler Lösungen zur digitalen Trans­for­ma­ti­on beitragen. In dieser Kategorie können Sie sich nicht bewerben, die Zahlen werden aus dem Marktplatz für EfA-Leistungen erhoben und die jeweiligen Ver­wal­tun­gen durch uns kontaktiert.

5. Nachnutzung der Herzen – Pu­bli­kums­preis

Der Pu­bli­kums­preis »Nachnutzung der Herzen« wird durch eine öffentliche Abstimmung aus einer definierten Gruppe der sich bewerbenden Ver­wal­tun­gen ermittelt. Diese Kategorie gibt der Öf­fent­lich­keit die Möglichkeit, ihre Lieb­lings­ver­wal­tung zu wählen und somit besondere Anerkennung für Ver­wal­tun­gen aus­zu­drü­cken, die durch die er­folg­rei­che Nachnutzung und Im­ple­men­tie­rung von Projekten aus anderen Ver­wal­tun­gen besonders beeindruckt haben. Hier zählt die Stimme des Publikums, um die in­spi­rie­rends­te und beliebteste Verwaltung zu küren. Weitere In­for­ma­tio­nen zur Beteiligung an dieser Kategorie folgen in Kürze.

Kriterien

Für die Chance auf eine Aus­zeich­nung mit dem Ko-Pionier-Preis müssen die Kriterien Skalier­bar­keit, Eignung für den öf­fent­li­chen Sektor, Innovations­kraft und Nach­haltigkeit erfüllt sein.

1. Skalierbarkeit

Die Lösung ist mind. in der bewerbenden Ver­wal­tungs­ein­hei­ten im­ple­men­tiert und wurde von einer anderen Ver­wal­tungs­ein­heit adaptiert. Dadurch wird aufgezeigt, dass es sich um eine in Verwaltung skalierbare Lösung handelt. Es ist möglich, dass sich Ver­wal­tun­gen mit der Nachnutzung der gleichen Lösung zu­sam­men­schlie­ßen und gemeinsam bewerben.

2. Eignung für den öffentlichen Sektor

Die nach­ge­nutz­te Lösung wurde in eine Ver­wal­tungs­ein­heit oder mit einer Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on, die Ge­mein­wohl­ori­en­tie­rung in Or­ga­ni­sa­ti­ons­form ausgedrückt hat, adaptiert (z. B. in Satzung, ge­mein­nüt­zi­ger Verein, gGmbH). Die Lösung ist ur­sprüng­lich in einer anderen Verwaltung oder ver­wal­tungs­na­hen Or­ga­ni­sa­ti­on entstanden und wurde zu we­sent­li­chen Anteilen übernommen

3. Innovationskraft

Die nach­ge­nutz­te Lösung ist ein innovativer Ansatz für eine ge­sell­schaft­li­che Her­aus­for­de­rung und ist ein konkretes Projekt, Ver­wal­tungs­prak­ti­ken oder eine Rechts­än­de­rung.

4. Nachhaltigkeit

Die nach­ge­nutz­te Lösung verfolgt einen nach­hal­ti­gen Ansatz und trägt dazu bei, mindestens ein Sustainable Development Goal zu erfüllen.

Unsere Partner:innen

Unsere Partner:innen sind sorgfältig ausgewählte ver­wal­tungs­na­he Or­ga­ni­sa­tio­nen. Wir freuen uns, dass die FITKO (Föderale IT-Kooperation) die Schirm­herr­schaft für den Ko-Pionier-Preis übernommen hat. Die FITKO unterstützt uns maßgeblich bei der Förderung der digitalen Trans­for­ma­ti­on in der öf­fent­li­chen Verwaltung und un­ter­streicht die Bedeutung der Nachnutzung bewährter Lösungen.

Gemeinsam mit unseren engagierten Partner:innen möchten wir die besten Nach­nut­zungs­pro­jek­te iden­ti­fi­zie­ren und auszeichnen. Diese Zu­sam­men­ar­beit stärkt unsere Vision einer modernen, effizienten und bürgernahen Verwaltung.

Wir danken der FITKO und all unseren Partner:innen für ihre wertvolle Un­ter­stüt­zung und ihr Vertrauen.

Mitglieder der Jury

Die Jury besteht aus Mitgliedern der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen des Ko-Pionier-Preis. Weitere In­for­ma­tio­nen folgen.

Franziska Harder
Plattform- und Com­mu­ni­ty­ma­na­ge­rin im KGSt Pro­gramm­be­reich Or­ga­ni­sa­ti­ons- und In­for­ma­ti­ons­ma­nage­ment

Alexander Handschuh
Bei­geord­ne­ter und Sprecher des Deutschen Städte- und Ge­mein­de­bun­des

Dr. Jens Klessmann
Leiter des Ge­schäfts­be­reichs Digital Public Services am Fraunhofer FOKUS in Berlin

Jan Klumb
Referent für Ordnung, Digitale Verwaltung und Bürger:in­nen­ser­vice, Stan­des­be­am­ter und Vor­stands­mit­glied des NExT e.V.

Elisabeth Paul
Referentin Deutscher Land­kreis­tag

Ihr habt Fragen zum Ko-Pionier-Preis oder zum Be­wer­bungs­pro­zess?

Nutze unser Kon­takt­for­mu­lar oder schreib uns einfach eine E-Mail: reform@pro­ject­tog­e­ther.org Wir freuen uns, von Dir zu hören!