Nachhaltiges Bauen

Nachhaltig bauen – integriert wohnen: Das Hoff­nungs­haus

Das Problem

Bezahlbarer Wohnraum ist in Deutschland, ins­be­son­de­re für Geflüchtete, knapp. Kommunale Lösungen bestehen oft aus Not­un­ter­künf­ten oder gefördertem Wohnraum ohne soziale Durch­mi­schung. Viele Geflüchtete leben in prekären Wohn­ver­hält­nis­sen, was Integration erschwert. Gleich­zei­tig fehlen nachhaltige Baukonzepte, die ökologische und soziale An­for­de­run­gen vereinen. Unser Ziel war es, Wohnraum zu schaffen, der nicht nur bezahlbar und ökologisch, sondern auch sozial förderlich ist. Es fehlte an einem Modell, das res­sour­cen­scho­nen­den Bau mit in­ter­kul­tu­rel­lem Wohnen kombiniert, um langfristig integrative Strukturen zu etablieren und nachhaltige Quar­tiers­ent­wick­lung zu ermöglichen.

Wie wurde das Problem gelöst?

Mit den Hoff­nungs­häu­sern haben wir eine modulare, en­er­gie­ef­fi­zi­en­te Bauweise aus Holz geschaffen, die bisher nach KfW-55-Standard errichtet sind, künftig jedoch den KfW-40-NH-Standard erreichen sollen. Die Gebäude bieten hoch­wer­ti­gen Wohnraum für Geflüchtete und Ein­hei­mi­sche, mit Ge­mein­schafts­räu­men zur Förderung sozialer Begegnung. Dank flexibler Bauweise passen sie sich an ver­schie­de­ne städtische Strukturen an. Nachhaltige Tech­no­lo­gien wie Pho­to­vol­ta­ik, Wärmepumpen und Re­gen­was­ser­nut­zung senken Be­triebs­kos­ten und Um­welt­be­las­tung.
Seit 2016 wurden 10 Hoff­nungs­haus-Standorte realisiert. Eva­lu­ie­run­gen führten zu baulichen Ver­bes­se­run­gen: optimierte Ge­mein­schafts­räu­me, nach­hal­ti­ge­re Materialien und höhere En­er­gie­ef­fi­zi­enz. Die Nachfrage wächst, ein 11. großer Standort in Gaildorf ist im Bau (Eröffnung 2025/26), weitere sind auch über die Bun­des­land­gren­zen hinaus in Planung. Das Modell wurde mehrfach aus­ge­zeich­net, u. a. mit dem German Design Award und dem Holz­bau­preis Baden-Württemberg.

Umsetzungsprozess

2016 wurde das erste Hoff­nungs­haus in Leonberg eröffnet – ein bestehendes Gebäude wurde in das Konzept integriert. An­schlie­ßend folgten 9 Neubauten, die in modularer Holz­bau­wei­se errichtet wurden. Der Bauprozess wurde gemeinsam mit dem Ar­chi­tek­tur­bü­ro andOFFICE entwickelt, um eine nachhaltige, kos­ten­ef­fi­zi­en­te und anpassbare Bauweise zu ermöglichen​.

Jeder Standort entsteht in Kooperation mit der jeweiligen Kommune, lokalen Wohn­raum­för­der­pro­gram­men und eh­ren­amt­li­chen Netzwerken. Die Stand­ort­lei­tun­gen spielen eine zentrale Rolle, indem sie das Zu­sam­men­le­ben or­ga­ni­sie­ren und lokale Partner einbinden​. Erfahrungen aus früheren Projekten fließen in jede neue Umsetzung ein, ins­be­son­de­re in die Gestaltung der Ge­mein­schafts­flä­chen und En­er­gie­ef­fi­zi­enz­maß­nah­men​.

Die Hoff­nungs­häu­ser sind heute ein anerkanntes Modell für nach­hal­ti­ges Bauen mit sozialer Wirkung. Aktuell entsteht ein weiteres Hoff­nungs­haus in Gaildorf, das Ende 2025/Anfang 2026 eröffnet wird.