OZG Bootcamp Mönchengladbach, Wiesbaden und Mainz
Das Problem
Überlastete Bürgerämter, komplizierte Anträge und lange Wartezeiten prägen die Verwaltung in Deutschland. Trotz des seit 2017 geltenden Onlinezugangsgesetzes (OZG) sowie dem OZG-Änderungsgesetzt seit 2024, welche digitale Verwaltungsleistungen fordern, kämpfen Behörden mit einer heterogenen IT-Landschaft sowie komplexen Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen. Mit über 8000 digitalisierbaren Diensten sind Bund, Länder und Kommunen gefordert. Verwaltungsdigitalisierung erfordert IT-Know-how, Verwaltungsexpertise, Rechtskonformität und Prozessoptimierung – und oft auch einen kulturellen Wandel. UND: BürgerInnen erwarten zeitgemäße, verlässliche Services, die Vertrauen und Komfort bieten.
Wie wurde das Problem gelöst?
Wir haben das »OZG-Bootcamp«, das Methoden aus Service Design und agiler Produktentwicklung nutzt, entwickelt. Innerhalb von 2 Tagen werden Papieranträge in nutzerzentrierte Online-Services umgewandelt. Der Fokus liegt dabei auf der Einbindung der Beteiligten, um passgenaue Lösungen zu schaffen. Mit einem ersten “Facelift”-Bootcamp wurde die Usability des Portals, gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern, optimiert (optimierten Landingpage, einer verbesserten Suchfunktion und nutzerzentrierten optimierten Dienstleistungsseiten inklusive neuer Backend-Templates) – die Idee des OZG-Bootcamps war geboren. Das Beste: Es wurde Begeisterung für die neue, interdisziplinäre Zusammenarbeit entfacht. Menschen aus verschiedenen Bereichen wuchsen zu einem Team zusammen, das sichtbare schnelle Erfolge erzielt. 2021 lag der OZG-Umsetzungsgrad = 1%, bis Ende 2024 stieg er damit auf = 88%!
Umsetzungsprozess
Elemente OZG-Bootcamp:
Aktivierungsübungen: Warm-ups fördern Teambuilding. Anpassung an Gruppendynamik & Erfahrungsniveau.
Gemeinsames Verständnis: Grundlagen OZG, Reifegradmodell, Nutzerzentrierung, Servicestandard, Formulare, Frontend, Backend, etc.
Rechtskonformität & Verständlichkeit: einfache Sprache, Gesetzestexte übersetzen, Standards bei Prozessen.
Papierprototypen: helfen, Logikfehler schnell zu erkennen. Entwickeln, testen, überarbeiten – fördert Fehlerkultur & Learnings.
Feedback & Nachhaltigkeit: Kontinuierliche Optimierung durch Feedback. Templates & Checklisten unterstützen.
Kulturwandel: Erfolgserlebnisse fördern Digitalisierungsbotschafter & motivieren. Erfolgreiche Verbreitung & Nachnutzung in Kommunen, z. B. Düsseldorf, Neuss.
Mainz besuchte uns als erste NRW-fremde Kommune und unseren Passierschein A38 online beantragt. Dieser wurde von uns entwickelt, um mit Humor für Online-Services zu werben. Wiesbaden hat ihn bereits nachgenutzt.