Integration leben – Gemeinschaft im Hoffnungshaus

Das Problem
Geflüchtete stehen nach ihrer Ankunft in Deutschland vor vielen Herausforderungen: mangelnde soziale Netzwerke, Sprachbarrieren, schwieriger Zugang zum Arbeitsmarkt und fehlende Teilhabe an der Gesellschaft, sowie die Verarbeitung traumatischer Ereignisse. Viele leben in isolierten Unterkünften ohne Interaktion mit Einheimischen, was Integration und selbstständiges Leben erschwert. Besonders Frauen, Kinder und ältere Menschen sind von sozialer Ausgrenzung betroffen. Es fehlte ein Konzept, das von Anfang an Begegnung auf Augenhöhe, aktive Teilhabe und Unterstützung im Alltag fördert, anstatt Geflüchtete nur verwaltend unterzubringen.
Wie wurde das Problem gelöst?
Das Hoffnungshaus kombiniert Wohnen und soziale Integration in einem innovativen Modell: Geflüchtete und Einheimische leben bewusst als Nachbarn zusammen, was interkulturellen Austausch fördert und Isolation entgegenwirkt. Standortleitungen und Sozialarbeiter begleiten die Bewohner individuell, bieten Unterstützung bei Sprache, Bildung und Arbeitssuche. Gemeinschaftsräume und Aktivitäten stärken das soziale Miteinander und ermöglicht eine Einbindung in das Quartier. Seit 2016 lebten über 775 Menschen in Hoffnungshäusern, darunter rund 400 Geflüchtete. Geflüchtete werden schneller selbstständig, lernen die Sprache im Alltag und finden früher Arbeit. Durch Ehrenamtliche und Netzwerkpartner entstehen Mentoring-Programme, Bildungsangebote und niedrigschwellige Integrationsmaßnahmen, die an jedem Standort bedarfsorientiert angepasst werden. Das Konzept wird stetig optimiert, um die Teilhabe für alle Zielgruppen – insbesondere Frauen, Jugendliche und Familien – noch besser zu fördern.
Umsetzungsprozess
Seit der ersten Umsetzung 2016 in Leonberg wurde das Konzept mit Kommunen, Ehrenamtlichen und Integrationsnetzwerken stetig weiterentwickelt. Nach Esslingen als erstem Neubau folgten weitere Standorte. Jede Kommune bringt eigene Herausforderungen mit, daher werden Programme wie Sprachkurse, Schul- und Berufsberatung sowie Frauen- und Jugendangebote standortspezifisch angepasst. Standortleitungen begleiten die Bewohner, Ehrenamtliche engagieren sich durch Patenschaften, Nachhilfe und Netzwerkarbeit. Workshops fördern interkulturellen Austausch. An einigen Standorten gibt es Sport- und Freizeitangebote, zudem wurden bereits mehrere Spielplätze errichtet, um Kindern Raum für Begegnung und Bewegung zu bieten. Regelmäßige Evaluationen helfen, Programme gezielt weiterzuentwickeln. Heute gibt es 10 Standorte, ein weiterer befindet sich in Gaildorf im Bau und soll Ende 2025/Anfang 2026 eröffnet werden.