Klima- und Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung

Stuttgarter Klima-In­no­va­ti­ons­fonds

Das Problem

Viele Or­ga­ni­sa­tio­nen, Unternehmen und wis­sen­schaft­li­che Ein­rich­tun­gen haben Ideen entwickelt, wie man das Klima schützen könnte. Vor allem in Hochschulen und Vereinen ist viel Kreativität und Potential, das aber nicht über das Kon­zept­sta­di­um hinauskommt. Auch in Unternehmen haben Nach­hal­tig­keits­ab­tei­lun­gen Lösungen entwickelt, mit denen sie aber in den Ent­schei­dungs­struk­tu­ren nicht durch­drin­gen, wenn die Lösung nicht wirt­schaft­lich ist. Startups sind zur Gründung über z.B. Exist Stipendien oder Grün­dungs­för­de­rung finanziert, müssen dann aber ein „death valley“ überwinden, bevor sie Wag­nis­ka­pi­tal akquirieren können.
Die bestehenden För­der­pro­gram­me haben diese Klima-Lösungen nicht abgeholt, da sie in der Regel nur vorher spe­zi­fi­zier­te Lösungen fördern. In diese För­der­pro­gram­me passen die Entwickler von innovativen Lösungen also nicht rein und so werden diese Klima-In­no­va­tio­nen nicht realisiert, bzw. Klima-Startups scheitern früh.

Wie wurde das Problem gelöst?

Der Stuttgarter Klima-In­no­va­ti­ons­fonds fördert speziell die innovativen Lösungen, die nicht in andere För­der­pro­gram­me passen. Die wichtigsten Vor­aus­set­zun­gen für eine Förderung ist, dass die Klimalösung wirksam und skalierbar ist – und tatsächlich umgesetzt wird. Reine Konzepte, Forschung o.ä. sind nicht förderfähig.
Mit Un­ter­stüt­zung des Klima-In­no­va­ti­ons­fonds werden in Stuttgart einige innovative Lösungen umgesetzt und gleich­zei­tig Un­ter­neh­mens­grün­dun­gen, bzw. zi­vil­ge­sell­schaft­li­che Or­ga­ni­sa­tio­nen im Klima-Bereich gefördert. Start-ups nutzen die Möglichkeit ihr Produkt in Stuttgart zu testen, zu beweisen und so weiter zu skalieren (z.B. variolytics, HeatPump23, Kleinblatt) und Hochschulen betreiben angewandte Forschung mit Wirt­schafts­part­nern, die so ihre Pro­dukt­pa­let­te entwickeln (Wilde Klimawand, Projekt REALIST). Die Projekte wurden vielfach aus­ge­zeich­net.

Umsetzungsprozess

Die ur­sprüng­li­che Idee kam von dem damaligen OB Fritz Kuhn, der sich wunderte, dass in Stuttgart viele Lösungen in der Wis­sen­schaft entwickelt – aber nicht umgesetzt werden. Im Ak­ti­ons­pro­gramm Klimaschutz wurde ein Budget be­reit­ge­stellt, um wis­sen­schaft­li­che Konzepte in die Umsetzung in der Stadt zu bringen. Diese Idee wurde erweitert, um Akteure aus der Wirtschaft und der Zi­vil­ge­sell­schaft. So wird z.B. auch „Klima-Wirt­schafts­för­de­rung“ integriert.
Ein wichtiger Aspekt ist die ständige Ver­bes­se­rung: Wir haben den Klima-In­no­va­ti­ons­fonds innerhalb kurzer Zeit an den Start gebracht. Dabei wurde in Kauf genommen, dass er noch nicht perfekt ist, und eingeplant, das Fondsdesign laufend zu verbessern. Im Jahr 2022 kam durch eine Un­ter­stüt­zung von The Nature Conservancy, eine der weltgrößten Umwelt-NGOs, eine neue Förderlinie zu na­tur­ba­sier­ten Lösungen mit 3 Mio Euro dazu. Im vergangenen Jahr wurde der Klima-In­no­va­ti­ons­fonds extern evaluiert und an einigen weiteren Punkten verbessert.